Entdeckungsreise durch den Bücherherbst

Veröffentlicht von Claus Hintennach
Entdeckungsreise durch den Bücherherbst

Es ist ein Festival, dessen Strahlkraft weit über die Stadtgrenzen hinaus reicht. Macht nicht gerade Corona einen Strich durch die Rechnung, tummeln sich jeden Herbst bekannte Autorinnen und Autoren, auch Literaturgrößen, in Esslingen; ebenso ambitionierte Neulinge und Kinderbuchautoren. Das ist auch bei der 28. Auflage der Lesart der Fall, die vom 6. November bis 3. Dezember gemeinsam von Esslinger Stadtbücherei und EZ veranstaltet wird. Die Qualität der vorgestellten Bücher dokumentiert erneut den hohen Anspruch der Organisatoren. Das Programm verantworten im Erwachsenenbereich Dominique Caina und Bücherei-Leiterin Gudrun Fuchs, Kinderbücherei-Leiterin Bettina Lan­genheim organisiert das Programm für junge Leserinnen und Leser. 25 Autorinnen und Autoren stellen diesmal sich und ihre jüngsten Bücher in 33 Lesungen vor. Es wird ein ebenso unterhaltsamer wie erkenntnisreicher Spaziergang durch den aktuellen Bücherherbst. 

 „Dieser umfangreiche und abwechslungsreiche Inhalt ist nur möglich, weil sich die Lesart über fast drei Jahrzehnte einen herausragenden Ruf in der Literaturszene erarbeitet hat“, sagt Esslingens Oberbürgermeister Matthias Klopfer. „Wir möchten mit den Autorinnen und Autoren zur Auseinandersetzung mit der aktuellen Realität und zum Nachdenken über die Zukunft unserer Gesellschaft einladen“, sagt Gudrun Fuchs. Johannes M. Fischer, Chefredakteur der Eßlinger Zeitung, ergänzt: „Wir dürfen unsere kulturellen Bedürfnisse nie vergessen. Würden mehr Menschen lesen, hätten wir eine friedlichere Welt.“ Unterstützt wird die Lesart von der Stiftung der Kreissparkasse und dem örtlichen Buchhandel. 

Zum Lesart-Auftakt am 6. November wird der Philosoph und Literaturwissenschaftler Rüdiger Safranski seine Biografie des Romantikers E. T. A. Hoffmann in den Fokus rücken. Mit Rafik Schami stellt sich einen Tag später ein Autor vor, der sich einen Ruf als vorzüglicher Geschichtenerzähler erworben hat. Und auch in den folgenden Wochen zieren wieder große Namen das Lesart-Programm: Katerina Poladjan (8. November), Heinrich Steinfest (16. November), Alex Capus (21. November) und Robert Menasse (2. Dezember) zählen zum Besten, was die deutschsprachige Literatur zu bieten hat. 

Mit Yade Yasemin Önder (19. November) kommt eine der spannendsten Stimmen der aktuellen Literatur zu Wort, mit Volker Kutscher, der mit seinen Gereon-Rath-Krimis die Vorlage zur Fernsehserie „Babylon Berlin“ lieferte, wird am 23. November ein weiterer Hochkaräter erwartet. Mit Marie Gamillscheg (18. November), Fatma Aydemir (22. November) und Theresia Enzensberger (29. November) stellen sich weitere Autorinnen vor, die auch bei der Vergabe von Literaturpreisen oben auf der Rechnung waren. Mit Stefan Hornbach mischt der aktuelle Bahnwärter-Stipendiat mit (10. November), mit Krisha Kops stellt sich am folgenden Tag ein vielversprechender Romandebütant vor. Und mit Nora Bossong (15. November) und Nick Reimer (30. November) sind zwei Sachbuchautoren dabei, die aktuelle gesellschaftspolitische Themen aufgreifen. Wie immer beschließt das Literaturfest im Jazzkeller (3. Dezember) das Festival. 

Auch das Programm für Kinder und Jugendliche birgt hohe Qualität, es wird öffentlich sowie in Kindergarten- und Schullesungen präsentiert. Markus Orths beweist am 9. November seine Qualitäten als Kinderbuchautor. Julya Rabinowich erzählt am 10. November von einer jungen Frau, die vor dem Krieg geflohen ist und sich nun in einer neuen Heimat zurechtfinden muss. Benjamin und Christine Knödler stellen am 13. November Jugendliche vor, die die Welt veränderten. Nils Mohl erzählt am 15. November von einem Roadtrip voller Liebe und Bücher, Lisa Rammensee lädt Bilderbuchfans am 22. November ins Kommunale Kino ein, und am 29. November entführt Lena Hach ihr junges Publikum in zauberhafte Welten. 

Fotografin: Ines Rudel



Jetzt zum Newsletter anmelden und keine Infos verpassen!